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Nicht resorbierbare Fäden - Microlift

Anwendungsgebiete

Generell funktionieren Fäden besser, wenn die Haut noch nicht allzu erschlafft ist. Am meisten profitieren daher Patienten zwischen dem 35. und 50. Lebensjahr. Geeignet sind v.a. Patienten mit dicker Haut und subkutanem Fettgewebe. Ideal wirken Fäden bei leichten Hängebäckchen, zur Konturverbesserung im Wangen- und Halsbereich und zur Wiederherstellung der Unterkieferlinie. Aufgrund der starken Mimik in diesem Bereich sind abgesunkene Augenbrauen nur bedingt geeignet.

Wirkungsweise

Die abgesunkenen Gewebestrukturen werden durch die Fäden in ihre ursprüngliche Position gebracht und dort fixiert. Im Gegensatz zu anderen Fäden wie dem Silhouette- oder Happy-Lift, die nur punktuell im Gewebe verankert sind und sich v.a. in Bereichen, die ständig in Bewegung sind, wieder lockern können, wird das Gewebe beim Micro-Lift mit Hilfe von Schlingen flächenhaft verankert. Dadurch wirken weniger Scherkräfte auf diese Gewebeanteile ein. Für ein dauerhaftes Ergebnis ist darüber hinaus noch entscheidend, dass die Fäden zumindest solange an Ort und Stelle bleiben, bis die abgesunkenen Gewebestrukturen wieder in der ursprünglichen Position organisiert sind. Dieser Prozess dauert ca. 1-2 Jahre.

Vorbehandlung

Verzichten Sie bitte 2 Wochen vor der Behandlung auf die Einnahme Acetylsalicylsäure-haltiger Schmerzmittel, wie z.B. Aspirin, ASS oder Thomapyrin und auf Vitamin E Präparate, um das Risiko von Blutergüssen zu minimieren. Vor einer Behandlung an der Stirn und am Hals ist eine Entspannung der Muskulatur mit Botox empfehlenswert, da die Fäden dann nicht durch die an diesen Stellen häufig ausgeprägte Mimik verrutschen können.

Behandlung

Der Eingriff dauert nur etwa 45 Minuten und ist unter örtlicher Betäubung nahezu schmerzfrei. Wir verwenden dazu ein steriles, synthetisches, nicht resorbierbares Nahtmaterial, welches schon seit Jahren in der Neurochirurgie, Ophthalmologie und Herzgefäßchirurgie für die Vernähung von Weichgewebe eingesetzt wird (Prolene 2/0, Firma Ethicon). Nach Desinfektion und Markierung des voraussichtlichen Fadenverlaufs wird der Faden zunächst über einen 1-2 cm großen Hautschnitt hinter dem Ohr an der Knochenhaut angenäht. Mit einer Spezialnadel wird dann um das Ohr gelegene Gewebe etwa einen halben Zentimeter tief und mit etwas Abstand zum Ohr rund um das Ohr herum aufgefädelt, bis dann der Faden wieder durch den kleinen Hautschnitt hinter dem Ohr herauskommt. Die dadurch entstandene das Ohr umgebende Fadenschlinge wird zuletzt fest zusammengezogen und in dieser Position an der Knochenhaut hinter dem Ohr fixiert. Die vor dem Ohr liegenden Gewebestrukturen werden dadurch tabaksbeutelähnlich angehoben. Anschließend wird dann eine zweite Fadenschlinge symmetrisch am gegenüberliegenden Ohr eingelegt. Für ein zusätzliches Halslifting können an diesen beiden Schlingen noch drei weitere Fäden befestigt werden, mit denen ein Hängematten-ähnliches Anheben der Gewebestrukturen am Hals möglich ist. In diesem Fall wird dieses Verfahren zum Schluss noch mit einer leichten Fettabsaugung kombiniert, welche die Hautstraffung noch zusätzlich anregt.

Nachbehandlung

Nach der Behandlung wird ein Kompressionsverband angelegt, der für 48 Stunden belassen werden sollte. Die Erholungszeit nach dem Verfahren beträgt 5-7 Tage. In den ersten beiden Tagen ist häufig noch eine deutliche Schwellung sichtbar. Häufiges Kühlen und die Einnahme von Ibuprofen Tabletten 400 oder 600mg 2xtgl. in den ersten 24 Stunden nach der Behandlung führt zu weniger Schwellung und beschleunigt die Wundheilung. Bis zu einer Woche nach der Behandlung spüren Sie v.a. beim Öffnen des Mundes evtl. noch ein leichtes Ziehen an den Befestigungsstellen hinter den Ohren. Direkt nach der Behandlung sieht man in der Regel nur winzige Nadelausstichstellen und evtl. leichte Grübchen an den Einstichstellen. Die überschüssige Haut ist evtl. noch für einige Tage sichtbar, zieht sich dann aber rasch zusammen. Alle diese Nebenwirkungen klingen aber innerhalb weniger Tage ab. Eventuelle Blutergüsse lassen sich meist mit Make Up gut abdecken. Ein Pflasterverband muss nicht getragen werden. Sie können bereits am nächsten Tag duschen und ihren gewohnten Tätigkeiten nachgehen. Bis die Fäden fest im Bindegewebe verankert sind, sollten Sie in den ersten 2-3 Wochen nach dem Eingriff übermäßige Grimassen, Kaubewegungen, Massagen und Verletzungen des behandelten Bereichs vermeiden. Aus diesem Grund sollten Sie auch für die ersten fünf Tage auf sportliche Aktivitäten weitgehend verzichten.

Behandlungsergebnis

Obwohl der Straffungseffekt sofort zu erkennen ist, ist das endgültige Resultat erst nach einigen Monaten sichtbar, da sich um die Fäden herum erst allmählich eine Bindegewebshülle bildet, die v.a. im Bereich der Wangen einen zusätzlichen Aufpolsterungseffekt bewirkt. Aufgrund des Hautüberschusses sind in den ersten Wochen eventuell noch Hautunebenheiten möglich, die aber während des Heilungsprozesses wieder vollständig verschwinden, da die Haut sich in der Regel hervorragend an die neuen Gegebenheiten anpasst. Der Straffungseffekt ist dauerhaft, schwächt sich aber individuell ab durch die natürliche Hautalterung. Um einen Maximaleffekt zu erzielen, empfiehlt es sich, zusätzliche Methoden zur Volumenauffüllung mit dem Micro-Lift zu kombinieren, z.B. Injektionen von Hyaluronsäure oder Eigenfett.

Risiken und Nebenwirkungen

Leichte Schmerzen, Schwellungen und Blutergüsse, Grübchen an den Einstich- und Verankerungsstellen sowie eine Faltenbildung entlang der Fäden sind üblich, klingen aber innerhalb weniger Tage ab. Sehr seltene Komplikationen im Rahmen des Micro-Lifts sind ein Durchscheinen oder Herausdrücken der Fadenenden an den Ausstichstellen, wenn sie zu oberflächlich eingebracht sind. Derartige Komplikationen sind aber meist durch eine sanfte Ablösung der Fäden von der Haut unter örtlicher Betäubung gut behebbar. Ein Verrutschen oder Wandern der Fäden ist aufgrund der guten Verankerung im Gegensatz zu anderen Fadenliftings äußerst selten. Im Falle eines unzureichenden oder asymmetrischen Ergebnisses können alte Fäden jederzeit entfernt und ggf. durch neue Fäden ersetzt werden. Da die Ein- und Ausstichstellen sehr klein sind, hinterlässt die Methode in der Regel keine sichtbaren Narben. Sehr selten können Infektionen auftreten, die aber meist durch Antibiotika-Gabe gut beherrschbar sind. Nervenverletzungen treten so gut wie nie auf, falls doch, sind sie vorübergehend und klingen rasch ab.

Gegenanzeigen

Nicht anwendbar ist das Micro-Lift im Falle einer akuten oder chronischen Hautentzündung im zu behandelnden Gesichtsareal, bei Neigung zu übermäßiger Narbenbildung, Autoimmunkrankheiten, Patienten unter 18 Jahren oder bekannter Unverträglichkeit auf andere Biomaterialien. Wenn der Hautüberschuss zu groß oder die Haut zu dünn (Kneiftest mit zwei Fingern weniger als 0,7-1,0 cm) oder zu wenig elastisch ist, um die Fäden ausreichend zu verankern, ist dem Micro-Lift ggf. ein operatives Facelifting vorzuziehen.